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In der Medizin hat der Gebrauch von Misteln eine lange Tradition. Der römische Historiker Gaius Plinius Secundus (23-79 n.Chr.) beschrieb sie als ein "alles heilendes Wundermittel".
Der Anthroposoph Rudolf Steiner empfahl den Einsatz der Mistel in der Behandlung
Mistelextrakte kommen heute vor allem als ergänzende Behandlungsmethode bei bösartigen Tumoren und bei Rheumaerkrankungen zum Einsatz. Hierbei muss zwischen „Lektintherapie“(standardisierter Mistellektingehalt) und Misteltherapie (Gesamt- Extrakt der Mistel) unterschieden werden. Die anthroposophische Medizin verwendet bewusst den Gesamtextrakt der Mistel, denn neben den verschiedenen Mistellektinen existieren zahlreiche Viscotoxine , die ebenfalls hemmende und abtötende Wirkungen auf Krebszellen besitzen.
Indikationen für eine Misteltherapie sind: Bösartige und gutartige Tumorerkrankungen. Bösartige Erkrankungen der blutbildenden Organe. Vorstufen von Tumoren (Präkanzerosen). Vorbeugung gegen Rückfälle nach einer Tumorerkrankung (Rezidivprophylaxe).
Gegenanzeigen für eine Misteltherapie sind: Allergie auf Mistelzubereitungen (nach erfolgreicher Desensibilisierungsbehandlung ist eine Therapie möglich). Akut fieberhafte bzw.entzündliche Erkrankungen (Temperatur > 38°). Aktive Tuberkulose. Überfunktion der Schilddrüse mit nicht ausgeglichener Stoffwechsellage. Akute Leukämien.
Strenge Indikationsstellung bei: Tumoren bzw. Metastasen bei denen eine Hirndrucksteigerung möglich ist. Lymphome und chronische Leukämien. Schwangerschaft (obwohl keine negativen Wirkungen bekannt sind).
Viele Studien zeigen, dass mit der Mistel behandelte Krebskranke im Durchschnitt länger leben als Kranke die ausschließlich konventionell behandelt wurden. Weiterhin zeigte sich, dass die Lebensqualität der so behandelten Patienten bedeutend besser ist und die chemo- bzw. strahlentherapeutischen Behandlungen weniger Nebenwirkungen verursachten. |